Dogtrekking – Sportliches Wandern mit Hund und Abenteuerfaktor
Dogtrekking ist mehr als ein Spaziergang – es ist eine sportliche Outdoor-Aktivität, bei der Mensch und Hund gemeinsam lange Strecken in der Natur zurücklegen. Dabei steht nicht nur Bewegung im Vordergrund, sondern auch Teamgeist, Orientierung und Naturerlebnis. Ob ambitionierte Mehrtagestour oder entspannter Halbtageslauf – Dogtrekking ist vielseitig, gesund und stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund.

Was ist Dogtrekking?
Dogtrekking ist eine Kombination aus Langstreckenwandern und Hundesport. Dabei bewältigen Mensch und Hund gemeinsam Strecken von 10 bis über 100 Kilometern – meist in unbekanntem Gelände, häufig mit Karte oder GPS, teils sogar mit Übernachtung im Freien.
Im Gegensatz zum reinen Wandern tragen Hund und Halter spezielle Ausrüstung, und der Hund ist über ein Zuggeschirr mit dem Menschen verbunden. Anders als beim Canicross, bei dem der Hund aktiv zieht und man läuft, wird beim Dogtrekking gewandert – oft stundenlang, über anspruchsvolles Gelände.
Die Wurzeln des Dogtrekkings liegen in Tschechien, Polen und den Alpenregionen – heute ist die Sportart auch in Deutschland auf dem Vormarsch.
Wie funktioniert Dogtrekking?
Beim Dogtrekking bewegt sich der Hund an einer elastischen Leine, die über einen Bauchgurt mit dem Halter verbunden ist. Je nach Event oder individueller Tour kann der Hund unterstützend ziehen oder locker mitlaufen.
Die Strecken variieren stark: Von gemütlichen 15 km-Routen bis zu ultralangen 80–100 km-Distanzen ist alles möglich. Manche Touren sind in mehreren Etappen mit Übernachtung geplant, andere als Ein-Tagesevent.
Zur Navigation dienen GPS-Geräte, Karten oder markierte Routen. Der sportliche Anspruch kombiniert sich mit Orientierung, Geländewahrnehmung und Routenplanung – oft in unbekannter Umgebung und bei wechselndem Wetter.
Welche Hunde sind geeignet?
Dogtrekking ist für viele Hundearten geeignet – entscheidend sind Ausdauer, Belastbarkeit, Gesundheit und Sozialverträglichkeit. Besonders geeignet sind sportliche Rassen wie Huskys, Schäferhunde, Retriever, Border Collies oder sportliche Mischlinge.
Wichtig: Der Hund muss ausgewachsen und gesund sein – bei größeren Hunderassen frühestens ab etwa 15 bis 18 Monaten.
Auch kleinere Hunde können mitmachen, wenn Tempo, Gelände und Pausen angepasst sind. Entscheidend ist, dass dein Hund Spaß an langen Touren hat und nicht zu Überhitzung oder Gelenkproblemen neigt.
Pausen, Wasser, Futter und ggf. Pfotenschutz (z. B. Hundeschuhe bei Geröll) sollten stets eingeplant werden.
Ausrüstung für Mensch und Hund
Für eine sichere und angenehme Dogtrekking-Tour ist die richtige Ausrüstung entscheidend.
Für den Hund:
- Zuggeschirr mit breiter Brustauflage
- Ruckdämpfende Leine (1,5–2 m)
- Trinkflasche, faltbarer Napf, evtl. Maulkorb (in einigen Ländern Pflicht)
- Leichte Hundedecke oder Mantel bei längeren Touren
Das benötigt der Hundehalter:
- Bauchgurt mit Zugleine-Aufnahme
- Rucksack mit Wasser, Futter, Snacks, Erste-Hilfe-Set
- Gutes Schuhwerk, Funktionskleidung, GPS oder Karte
Zusätzlich wichtig: Müllbeutel, Leuchtmittel bei Dunkelheit und ggf. Zelt oder Biwaksack bei Mehrtagestouren.
Training & Vorbereitung
Ein strukturierter Trainingsaufbau hilft dabei, Hund und Halter auf längere Strecken vorzubereiten.
Beginne mit kurzen Spaziergängen, die du nach und nach auf 5, 10, 15 km ausdehnst. Plane regelmäßige Pausen, übe das Trinken unterwegs und gewöhne deinen Hund an unterschiedliche Untergründe – Asphalt, Waldweg, Schotter, Wiese.
Wichtig sind auch Gehorsam und Orientierung: Ein sicherer Rückruf, ruhiges Verhalten an der Leine und Gelassenheit gegenüber fremden Hunden oder Wildtieren sollten trainiert werden.
Auch du als Halter profitierst von mentaler und körperlicher Vorbereitung – z. B. durch Ausdauertraining, Rucksackgewöhnung und Basis-Orientierungskenntnisse.
Dogtrekking-Events & Community
In Deutschland und Europa gibt es zahlreiche Dogtrekking-Veranstaltungen – von lockeren Wanderevents bis zu anspruchsvollen Wettbewerben.
Bekannte Formate sind:
- Dogtrekking Harz – Naturerlebnis mit verschiedenen Distanzen
- Bavarian Dogtrek – sportlich in den Alpen
- Canitrail-Events – Mischung aus Trailrunning und Trekking
Veranstaltungen findest du bei Outdoor-Hundeschulen. Viele Events sind als geführte Touren ohne Wettkampfcharakter organisiert und ermöglichen Austausch mit Gleichgesinnten.
Vorteile von Dogtrekking
Dogtrekking ist ein ganzheitlicher Sport für Mensch und Hund. Neben der körperlichen Auslastung trainiert ihr auch mentale Stärke, Koordination und das Miteinander.
Dein Hund erfährt artgerechte Bewegung, schnuppert neue Reize und darf eigenständig mitarbeiten. Du selbst profitierst von Zeit in der Natur, Bewegung und Entschleunigung vom Alltag.
Der Sport lässt sich flexibel gestalten: Ob Solo-Tour, Gruppenlauf oder Urlaub mit Hund – Dogtrekking passt sich an.
Außerdem steht Nachhaltigkeit im Vordergrund: Rücksicht auf Wildtiere, Müllvermeidung und Respekt vor Wegen und Naturflächen gehören zur Philosophie.
Weitere Hundesportarten entdecken
Du suchst sportliche Abwechslung? Entdecke weitere Hundesportarten:
- Agility – Parcours mit Tempo & Präzision
- Discdogging – Spiel und Sprungkraft mit Frisbee
- Schutzhundesport – Kontrolle, Trieb und Vertrauen
FAQ – Häufige Fragen zu Dogtrekking
Ab wann darf mein Hund mit Dogtrekking beginnen?
Frühestens nach dem körperlichen Wachstum – bei mittelgroßen bis großen Hunden ab etwa 15 Monaten. Leichte Touren kannst du spielerisch vorher vorbereiten.
Was ist der Unterschied zu Canicross?
Beim Canicross wird gelaufen (Jogging-Tempo) mit aktiver Zugleistung des Hundes. Beim Dogtrekking wird gewandert – oft über Stunden und längere Distanzen.
Wie finde ich Dogtrekking-Events in meiner Region?
Bei Hundesportvereinen oder spezialisierten Facebook-Gruppen findest du Touren und Veranstaltungen.
Was kostet Dogtrekking?
Die Grundausrüstung liegt bei etwa 100–150 €. Veranstaltungen kosten meist zwischen 20 und 50 €, je nach Länge und Service.
Kann ich auch alleine Dogtrekking betreiben?
Absolut. Viele Halter starten auf eigene Faust mit GPS-App und Rucksack. Achte auf sichere Wege, Rücksichtnahme und Vorbereitung.